Von Josef Sturm
Allersberg (jsm/st) Das Sebastians-Bruderschaftsfest ist jedes Jahr mit ein Höhepunkt der Feier-lichkeiten im Jahresablauf der katholischen Pfarrgemeinde in Allersberg. Zehn neue Mitglieder haben sich in die Bruder- und Schwesternschaft aufnehmen lassen. Der neue Pfarrer Peter Wenzel freute sich, dass er erstmals das Fest mitfeiern durfte, zu dem auch erstmals wieder die Sebastianskirche im Friedhof geöffnet wurde. So konnten die Besucher im Vorfeld schon die gelun- genen Renovierungsarbeiten bewundern, denn offiziell eröffnet wird die Kirche erst im Frühjahr, nachdem auch die Restarbeiten abgeschlossen sind.
Bereits bei den Gottesdiensten am Vormittag stand der Heilige Sebastian und Schutzpatron der Pestkranken im Mittelpunkt. Der junge Leutnant Sebastian war einer, der Flagge zeigte und für seinen Glauben den Märtyrertod starb, so umriss Pfarrer Wenzel den großen Heiligen beim Festgottesdienst, der vom Kirchenchor mitgestaltet wurde. Diakon Kilian Schmidt hielt beim Familiengottesdienst fest, dass der Heilige Sebastian nicht nur als Pestheiliger verehrt sondern auch in vielen weiteren Bereichen als Fürsprecher angerufen wird. Der in Mailand geborene Sebastian war in Rom tätig, wo er für seinen Glauben an Jesus Christus mit Pfeilen hingerichtet wurde. Es gibt viele Parallelen zwischen früher und heute. Denn auch in der neuen Zeit der letzten Jahrhunderte wurden viele Christen weltweit für ihren Glauben verfolgt und getötet, hielt Schmidt fest. Daher ist es wichtig, die Tradition der Bruder- und Schwesternschaften auf- recht zu erhalten, wie dies in Allersberg, einer der Ältesten in der Diözese Eichstätt, geschieht. Laut Satzung zählen alle, die Lebenden und die Verstorbenen, die sich der Bruderschaft seit der Gründung im Jahre 1333 angeschlossen haben zur Bruderschaft.
Nach den Gottesdiensten am Sonntagvormittag bei denen auch der Einzelsegen mit der Reliquie des Hl. Sebastian erteilt wurde, ging die Feier am Nachmittag weiter mit dem gesungenen Rosenkranz. Er ist wohl einmalig im Umkreis und eine große Bereicherung des Sebastiansfestes. Bei der Festandacht erfolgte die feierliche Neuaufnahme von Johannes Harrer, Lilly Eckl, Luisa Streichert, Sebastian und Roland Gerl, Klara Heinloth, Lilli Marleen Heinloth, Franziska Petz und Phillip Petz durch Pfarrer Peter Wenzel, Bruderschaftssekretär Michael Eibner und Präfekt Josef Harrer. Alle erhielten das Sebastiansbüchlein, in dem die Regularien der Bruderschaft festge-halten sind und gemeinsam wurde das Angelobungs- gebet gesprochen.
In der Festpredigt erinnerte Diakon Robert Willmann aus Lauterhofen, der heuer zusammen mit Kilian Schmidt in Eichstätt zum Priester geweiht wird, an den großen Heiligen Sebastian, der im dritten Jahrhundert gelebt hat und in Allersberg in der Not der Pestzeit in den Mittelpunkt gestellt wurde. Er verglich damals und heute und erläuterte, dass es wichtig wärenicht nur ein Bekenntnis zum Christentum zu geben wie das oft der Fall ist, sondern umfassend für den katholischen Glauben einzutreten, wie das zu Lebzeiten des Hl. Sebastian war. Es gilt, das Allumfassende wieder mehr in den Fokus zu stellen, darüber zu sprechen und dafür einzutreten und so auf die Not der heutigen Zeit einzugehen, wo mit vielen „Giftpfeilen“ geschossen wird, ermunterte der Festprediger die zahlreichen Gläubigen die zum Fest gekommen waren. Besinnen wir uns mehr auf die Wurzeln des katholischen Glaubens, Jesus Christus, und legen wir für ihn Zeugnis ab, dann wird es auch mit dem Christentum wieder aufwärts gehen, forderte Willmann weiter, ehe er auf Literatur hinwies, wie von Papst Benedikt, der in seinen Büchern viel Grundsätzliches festgehalten und verdeutlicht hat. Möge Jesus uns helfen und im Alltag unterstützen, lautete seine abschließende Bitte.
Im Anschluss an die Festandacht zogen die Gläubigen mit den Bruderschaftsräten und der Geistlichkeiten in einer feierlichen Prozession betend zur Sebastianskirche im Friedhof wo das Bruderschaftsfest mit dem Ablassgebet, dem Sebastianslied und dem feierlichen Schlusssegen zu Ende ging. (st) Josef Sturm
