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Pfarrhausgespräch mit Oti Schmelzer                                             13.1.22

Von Josef Sturm

Allersberg (jsm 7565) Mit „Allersberg allaa“, dem Schlachtruf des Allersberger Faschingskomitees, hieß Tillträger, Pfarrer Peter Wenzel, die Zuhörer des achten Live-Gesprächs aus dem Pfarrhaus willkommen. Passend zur fünften Jahreszeit hatte er dazu den aus der „Fastnacht in Franken“ allseits bekannten Komiker, Oti Schmelzer eingeladen.

Mit stolz geschwellter Brust, habe er soeben den Sessionsorden 2022 von einer Abordnung des Faschingskomitees und der Flecklashexen entgegengenommen und sich riesig gefreut, verkündete Wenzel, der Ehrenmützenträger des Komitees, zu Beginn der Live-Schaltung, ehe er seinen Gesprächspartner Oti Schmelzer als den „Schnellschmelzer von der A 70“ willkommen hieß. Mit einem launigen Trinkspruch und den Worten „Schütt die Brüh no“ stießen beide auf das Gelingen des gut 50 Minuten dauernden Gesprächs an, dass weiterhin auf der Homepage der Pfarrei Allersberg abrufbar ist.

Ein Allrounder, so konnte man im Gesprächsverlauf feststellen, ist der bekannte Karnevalist mit vielseitiger Begabung nicht nur in humoriger Hinsicht sondern auch beruflich. Der Oberschwappacher, bekannt auch aus der BR-Sendung „Lebenslinien“,  erlernte den Beruf des Elektrikers, war bei der Bundeswehr, arbeitete unter anderem im Sägewerk, ist gelernter Gärtner und Landwirt sowie leidenschaftlicher Winzer mit eigenem Weinberg und seit über 30 Jahren Straßenwärter bei der Autobahnmeisterei Knetzgau und auf der A 70 im Einsatz. Dazu ist er noch als Hausmetzger im Einsatz, er ist sich für nichts zu schade, wie er sagte.

Pfarrer und Kabarettist, beide vermitteln Freude, sie hätten einen ähnlichen Beruf, hielten beide Gesprächspartner eingangs fest, und Schmelzer ergänzte, er habe von Kind an Freude am Spaß machen gehabt und sei bis zu seinem 21. Lebensjahr Ministrant gewesen und auch als Lektor im Einsatz. Seinen ersten Auftritt habe er mit 18 Jahren bei seinem Heimatverein der DJK Oberschwappach absolviert und 1999 sei er erstmals bei der „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim auf der Bühne gestanden, als Schlussnummer und Ersatz für Wolfgang Düringer. Empfohlen habe ihn Kurt Baumeister. Durch sein Mitwirken im Ratskeller sei er ab 2011 immer bekannter geworden und er absolviere bis zu 50 Auftritte im Jahr, aber Veitshöchheim sei schon der Ritterschlag, wobei er sich als ganz kleines Trieblein sehe, so „Otiderschmelzer“. Bereits im Sommer findet ein Treff mit dem BR, Fastnachtsverband und den Künstlern statt, es sei alles sehr familiär und wenn das nicht so wäre, würde er nicht mitmachen, sagte Schmelzer. Seine Rede für 2022 sei fast fertig, aber wenn die Sendung wegen Corona nicht stattfinden könne, müsse er vieles wegen der Aktualität wieder streichen. Die Sendung 2021 ohne Zuschauer sei schon gewöhnungsbedürftig gewesen, antwortete er auf eine Zuschauerfrage, aber viele warten darauf und wir Künstler haben eine Mission.

Auf die Frage Wenzels, wie und wo seine Reden entstehen antwortete der Kabarettist, dass sie eine Mischkultur seien. Er habe immer ein Notizheft dabei und nehme sich eine Woche Auszeit. Sein Idee zum Programm stehe oft schon ein Jahr vorher und seine Kostüme würden eine Mannschaft aus rund zehn Leuten gratis fertigen.

Ob Winzer, Gärtner oder Straßenwärter, er mache alles was er tue gerne. Als Bauer und Winzer müsse man alles sein. Viele vergessen heute wo sie herkommen, hielt der Oberschwappacher fest, der mit zwei älteren Brüdern in einer fröhlichen Familie auf einem Bauernhof aufgewachsen ist und festhält, dass er in seinem cirka ein Hektar großen Weinberg sich mit der Schöpfung verbunden und Parallelen zum Glauben sehe. Bei seinen Weinen – alle Sorten -  lege er Wert darauf, dass sie nach Philosophie schmecken, jedes Jahr anders und so wie Gott sie gewollt habe. Er mache alles alleine, der Boden sei ihm wichtig und er verwende ganz wenig Pflanzenschutzmittel, so dass sich auch seine Weine, die, wie andere Weine seit 2000 nicht gezuckert sind, auch als Messwein eignen würden. Auf die Frage Wenzels, was ihm der Glaube bedeute, antwortete Schmelzer, dass er durch seine Tätigkeit als Friedhofsgärtner und Totengräber viel im Glauben gelernt habe. Als kritischer gläubiger Christ sei für ihn Kirche Gemeinschaft, sehr wichtig, und Zufluchtsort. Die Kirche müsse mit Fehlern offen umgehen, aber wenn Kirche nicht mehr ist, gehe was kaputt, betonte er. Privat habe er auch immer Wallfahrten organisiert, beim Alleinpilgern sei ihm Gott am Nächsten, habe er festgestellt. Wenn Kinder die Welt regieren würden, bräuchten wir keine Kanonen, so Schmelzers Resümee.

Auf die zweite Zuschauerfrage wie sich die Gesellschaft beim Autofahren verändert hat, antwortete der Straßenwärter, dass alles total aggressiv geworden sei und viele nicht mehr mit dem Kopf dabei wären. Ein erhabenes Gefühl sei es für ihn, wenn beim Schneeräumen alle hinter im bleiben müssten, meinte er schmunzelnd. Was die Altneihauser Feierwehrkapelln für ihn sei, so eine weitere Zuschauerfrage. Sie bereichern die Sendung und seien nicht nur Kollegen, sondern es seien Freundschaften entstanden, sagte Schmelzer, ehe er zum Akkordeon griff und kurz aufspielte, als Pfarrer Wenzel wegen Otis Lieblingsessen „Spätzle mit Eiern“ die vorbereiteten Nudeln holte. Die gibts mit Eiern nach dem Gespräch, feixte er, bevor er ankündigte, dass er als nächsten Gast beim Pfarrhausgespräch am 5. Mai, seinen Chef, den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke willkommen heißen dürfe. Mit Filigransternen vom Förderverein, aus der Produktion der ehemaligen Christbaumschmuckfabrik Jakob Gilardi und der Zusicherung, dass er bei der Weinlese helfen wird, verabschiedete Pfarrer Wenzel seinen Gast. Der Steigerwälder Winzer von der „Bescheuerten Weindunstbühne“ wiederum bedankte sich für die Einladung mit einem Abschiedslied und seinem bekannten Indianer-Ruf „Schagalagga“. 

Josef Sturm (jstu)

 

Fasching-Sessionsorden 2022 an Oti Schmelzer

Völlig überrascht wurde Oti Schmelzer bei seinem Eintreffen am Allersberger Pfarrhaus zum achten Pfarrhausgespräch von einer Abordnung des Allersberger Faschingskomitee mit Präsident Alexander Böck an der Spitze und den Original Flecklashexen.  Sie zeichneten ihn mit dem Sessionsorden 2022 stellvertretend für alle Promis aus, die sonst das begehrte Metall bei ihren Auftritten in Allersberg, Veitshöchheim oder sonst wo als Dankeschön erhalten hätten, was von den Zuschauern des Live-Gespräches nicht mitverfolgt werden konnte. Mit einem dreifachen „Allersberg allaa“ wurde ihm der Orden von Pagin Julia Stolk überreicht und dem Repräsentanten der „Fastnacht in Franken“ das Beste für die Zukunft gewünscht. Das habe ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet und sehe dies als besondere Ehrenbezeigung, sagte der fränkische Kabarettist. Er zollte den Allersberger Fastnachtern, die er von den Auftritten in Veitshöchheim kennt, große Hochachtung.

Josef Sturm

Heilige Messen in der Pfarrei Allersberg

Samstag 17.30 Uhr (von November bis einschl. März 17.00 Uhr)
Sonntag 8.30 Uhr und 10.30 Uhr

Gottesdienstzeiten in der Expositur Göggelsbuch

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.00 im Wechsel mit Ebenried (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Gottesdienstzeiten in Ebenried

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.30 im Wechsel mit Göggelsbuch (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Pfarrei Allersberg

Leiter:
Pfarrer Peter Wenzel
Hinterer Markt 24
90584  Allersberg