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Fußwallfahrt nach Trautmannshofen                                               18.9.17

Von Josef Sturm

Allersberg (jsm) Bereits zum 352. Mal pilgerten Gläubige aus Allersberg und den umliegenden Orten zum Marienwallfahrtsort Trautmannshofen. Sie erfüllten damit das von den Vorfahren im Jahre 1666 während der Pestzeit abgelegte Gelübde und hielte die Tradition aufrecht, die auch während der Kriegsjahre fortgeführt und unter erschwerten Bedingungen auf versteckten Wegen gepilgert wurde.

106 Frauen und Männer waren es diesmal, die die Strapazen des rund 70 Kilometer langen Fußmarsches auf sich nahmen. In Glanzzeiten waren es schon über 240 Wallfahrer, doch wenn diese Zahlen jetzt auch nicht mehr erreicht werden, so sind die Verantwortlichen trotzdem froh, dass die Jahrhundertelange Tradition weiterlebt. Viele Teilnehmer sind seit vielen Jahren dabei und nehmen so lange sie es gesundheitlich schaffen, die Bürde des langen Fußmarsches auf sich. Nur wenige Neue kommen dazu, umso mehr freute es die Verantwortlichen, dass dies auch heuer wieder der Fall war.

Für einen echten Trautmannshofer Wallfahrer gilt die Devise: Einmal dabei, immer dabei. Er lässt sich nicht entmutigen von Wind und Wetter, Hitze und Kälte oder gar Blasen an den Füssen, der Termin steht fest in seinem Jahresplan.

Einen neuen Ablaufplan für die Wallfahrt hat Wallfahrtsleiter Karlheinz Bachinger zusammengestellt. Sogar die Route auf dem Heimweg bei Tyrolsberg hat er in den Wald verlegt und angepasst, um die stark befahrene Hauptstraße zu meiden. Der 76-jährige Nachfolger von Erhard Faber und Norbert Frisch, die ihn mit unterstützen, bekommt für die Neugestaltung viel Lob von den Pilgern. Er wünscht sich allerdings für 2018 einen Nachfolger und hofft, dass sich geeignete Personen finden, die die Leitung der Wallfahrt übernehmen. Gebete, Meditationstexte und gemeinsam gesungene Lieder stehen im Mittelpunkt der zweitägigen Fußwallfahrt. Die eigenen Anliegen, Sorgen und Bitten, die Beziehung und das Zwiegespräch mit Gott und den Menschen, die Bitte um Frieden auf der Welt und das Verständnis zwischen den Menschen sowie die Akzeptanz untereinander, um das alles geht es in den Texten und Liedern, sagt Bachinger. Dem Thema Gott zu verstehen galt diesmal die Beachtung und selbstverständlich kamen auch das Rosenkranzgebet und die Fürbitten nicht zu kurz. Alle Punkte sind wichtig und ganz wichtig ist dem Wallfahrtsleiter die Harmonie. Alles hat geklappt, freut er sich, wir sind nicht nur Wallfahrer oder eine Prozession, sondern längst eine Wallfahrerfamilie, in der sich jeder, ob jung oder alt, ob neu oder schon lange dabei, auf den anderen verlassen kann.

Die Wallfahrer werden von Allersberg zunächst um 5 Uhr früh mit dem Bus zum Maria Hilfsberg in Neumarkt gebracht. Dort beginnt die eigentliche Fußwallfahrt, nach einem gemeinsamen Gottesdienst mit Ruhestandspfarrer Alfred Hausner. Über Lengenfeld geht es betend und singend zum Herz-Jesu-Berg in Velburg und weiter zum Habsberg, ehe gegen 18.30 Uhr das Ziel, der Marienwallfahrtsort Trautmannshofen erreicht wird, wo die Allersberger Pilgerschar von Dekan Gerhard Ehrl feierlich empfangen wurden. Auf der gesamten Strecke hin und zurück wird das Wallfahrerbild mitgetragen. Lange Jahre fungierte Hermann Mendl als Bildträger, ihm folgte Josef Schöll und dann dessen Bruder Philipp Schöll nach. Heuer übernahm Anton Mendl den Part, unterstützt wurde er dabei von Hermann Göbel und Ludwig Kraußer. Während einige Wallfahrer in Trautmannshofen übernachten, lassen sich andere abholen, um sich fit zu machen für den Rückweg am Sonntag. Bereits um 6.30 Uhr wurde der Wallfahrtsgottesdienst mit Kaplan Michael Radtke gefeiert, der ebenso wie Dekan Ehrl allen Respekt, Dank und Anerkennung zollte, sie aufmunterte und sich freute, dass sie in der heutigen Zeit im Gebet in freier und blühender Natur Gottes Segen erbitten. Begleitet von Dekan Ehrl und den Ministranten mit Kreuz und Fahnen machten sich die Pilger danach auf den Rückweg, während in Trautmannshofen groß die Kirchweih und das Fest „Maria Namen“ gefeiert wird. In den Gottesdiensten ging Festprediger Domvikar Härteis auf die wichtigen Orte für den Islam und den christlichen Glauben Wien, Nazareth und Fatima ein und warb um Rückbesinnung, damit der Segen Gottes über alle Kontinente komme und Frieden und Freiheit wieder mehr ins Rampenlicht gestellt wird.

Über Neumarkt, Pavelsbach und Seligenporten führte der Weg der Fußwallfahrer. Am Wallfahrerkreuz bei Reckenricht wurde Bilanz gezogen ehe die Pilgerschar auf St. Wolfgang von Pfarrer Peter Wenzel empfangen wurde. Er lobte das Mitmachen und den Einsatz jedes Einzelnen und des Wallfahrtsleiters Karlheinz Bachinger und geleitete die Wallfahrerfamilie unter Glockengeläut zur Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Mit dem feierlichen Segen und dem Lied „Segne du Maria“ ging die zweitägige Fußwallfahrt zu Ende, die viele Teilnehmer nicht missen möchten, wie sie betonten. Sie erhoffen sich für die Zukunft eine große Beteiligung von Seiten der Jugend, damit die lange Tradition noch viele Jahre fortgeführt werden kann. (st)

 

Heilige Messen in der Pfarrei Allersberg

Samstag 17.30 Uhr (von November bis einschl. März 17.00 Uhr)
Sonntag 8.30 Uhr und 10.30 Uhr

Gottesdienstzeiten in der Expositur Göggelsbuch

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.00 im Wechsel mit Ebenried (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Gottesdienstzeiten in Ebenried

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.30 im Wechsel mit Göggelsbuch (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Pfarrei Allersberg

Leiter:
Pfarrer Peter Wenzel
Hinterer Markt 24
90584  Allersberg