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Pressebericht

Pfarrhausgespräch mit Innenminister Herrmann                             2.3.21

Von Josef Sturm

Allersberg (jsm 7565) Mit Innenminister Joachim Herrmann war ein prominenter deutscher Politiker zu Gast beim dritten Pfarrhausgespräch in Allersberg. Mit einem Foto von ihm als Festredner bei der 150-Jahrfeier der Allersberger Feuerwehr, erinnerte Pfarrer Peter Wenzel als Gastgeber an die gemeinsame Begegnung und das damalige Gespräch nach dem Festgottesdienst.

Für das Treffen mit dem politischen Schwergewicht, so Pfarrer Wenzel in seiner Begrüßung, hatte der gebürtige Oberpfälzer mangels einer Frankenfahne, wie er entschuldigend festhielt, die Flagge der Oberpfalz vor dem Pfarrhaus am beschaulichen Hinteren Markt in Allersberg aufgezogen. Er freute sich, dass der Innenminister, den er zum dritten Pfarrhausgespräch eingeladen habe, weil er Christ bekennender Katholik und Politiker sei, sofort zugesagt habe. Auf die Frage Wenzels wie es ihm als Christ und Politiker mit der Aussage der Bevölkerung „Glaube ist Privatsache“ gehe, antwortete Herrmann, dass der Glaube in seinen Entscheidungen immer eine große Rolle spiele und diese präge. Oft müsse man in der Politik Kompromisse machen, mit denen man sich als Gläubiger schwer tue, aber in unserer globalen Gesellschaft in der die Verfassung Glaubensfreiheit zusichert, gilt es Respekt davor zu haben, wenn jemand einen anderen Glauben hat und Toleranz zu üben. Glaubensfreiheit ist ein großes Gut in unserem Land, im Grundgesetz fest verankert und es gilt sie zu schützen.

Weiterer Gesprächspunkt war das Thema Abtreibung, über die heute nicht mehr viel gesprochen werde, wie Wenzel festhielt. Als Innenminister gelte es die Regierungsbeschlüsse zu respektieren, betonte Hermann, aber alle Christen können selbst strengere ethische Maßstäbe anlegen. Unsere Aufgabe ist es, Leben zu schützen und zu retten. Er habe festgestellt, dass in Zeiten der Pandemie der Schutz des menschlichen Lebens wieder größere Bedeutung bekommen habe. Das gelte auch für den Lebensschutz im Alter und dafür in Würde sterben zu dürfen. In manchen Ländern gehe Sterbehilfe zu weit und es werden ethische Grenzen oft überschritten. Wichtig sei die Frage, welche Einschränkungen Junge hinnehmen, um Alte zu schützen. Wichtig sei es, dass wir zukünftig ein großes Augenmerk auf dieses Thema legen und darauf, wie würdig können Alte in Pflegeheimen leben.

Beim Treffen anlässlich des Feuerwehrfestes haben sie, Minister Herrmann gesagt, die Kirche müsse wieder mehr über Gott reden, erinnerte Wenzel, doch die Priester haben Angst unbequem zu sein. Auf die Frage Wenzels „Was für Worte erwarten sie in der heutigen Zeit“, antwortete Herrmann, dass es schwierig sei, aber dass man einen Sendungsauftrag habe. Persönlich freue er sich und brauche es, den Glauben an Gott zu haben. Es sei wichtig, den Halt im Glauben zu haben und beten zu können. Wichtig sei, dass der Glaube im Mittelpunkt des Lebens steht.

Corona lehrt Abstand und er habe die große Sorge, dass es kirchliches Leben und die Gesellschaft verändert, hielt Pfarrer Wenzel fest. Sowohl positiv wie auch negativ habe Corona bereits verändert. Es sei sowieso schon eine Minderheit gewesen die in die Kirche gehen und noch mehr gewöhnen sich daran, das habe er bei seinem Gottesdienstbesuch in Vierzehnheiligen mit wenigen Besuchern festgestellt. Der christliche Glaube schwindet in Deutschland und man müsse sich auch fragen, warum der Priesterrückgang entgegen dem weltweiten Trend hier am Schlimmsten sei. Man werde daran arbeiten müssen, dass das erhalten wird was wir haben, aber auch Neues müsse man erarbeiten, zeigte sich Herrmann überzeugt. Gegen die bei uns herrschende Stimmung, Kirche braucht man nicht mehr müsse man angehen und darüber sprechen, wie großartig es ist glauben zu können, betonte er.

Obwohl in der Verfassung die Trennung von Kirche und Staat verankert ist, gebe es Überschneidungen und vieles werde durch die Kirche mitgetragen, wie etwa in Allersberg die vier Kindergärten mit 70 Beschäftigten. Der Staat sei dankbar für das große Engagement der Kirche und vor allem den Einsatz der vielen Menschen die in Pflege, Betreuung und so weiter tätig sind. Im Pflegebereich habe sich schon viel getan und es sei unheimlich dankbar für das was hier geleistet wird. Ob es am Lohn oder an der inneren Einstellung liege, warum so wenige Männer hier arbeiten, das wisse er nicht, aber er sei dankbar für die, die diesen unheimlich anstrengenden Dienst auf sich nehmen, betonte Herrmann.

Auch der Zunahme von Gewalt an Polizei und Hilfskräften und die Verrohung der Sitten - den Kitt der unsere Gesellschaft zusammen gehalten hat - galt das Augenmerk im dreiviertel stündigem Gespräch. Das sei eine große Herausforderung und man müsse dies sehr ernst nehmen, sagte Herrmann, der sich stolz zeigte auf das Ansehen der Hilfsorganisationen, die trotz allem große Anerkennung in der Bevölkerung genießen. Er selbst lasse sich von Hasszuschriften die wahnsinnig zugenommen haben nicht beeinflussen, aber es sei unerträglich, was oft im Netz so abgehe und dem müsse Einhalt geboten werden, betonte Minister Herrmann, ehe er noch eine launige Zuschauerfrage beantwortete. Mit Dankesworten und einem Erinnerungsgeschenk verabschiedete ihn Pfarrer Wenzel, ehe er noch einen Werbespot an die Zuhörer richtete und verkündete, dass als nächste Gäste der Hilpoltsteiner Kaplan Korbinian Müller am 14. April und am 3. Mai der Kabarettist Helmut Schleich zum Pfarrhausgespräch in Allersberg kommen werden.  

Josef Sturm (jstu)

3. Pfarrhausgespräch mit prominentem Gast                                                           28.1.21

Von Josef Sturm

Allersberg (jsm 7565) Prominenter Gast beim dritten Pfarrhausgespräch in Allersberg ist der „Schwarze Sheriff von Veitshöchheim“, der Bayerische Staatsminister des Inneren MdL Joachim Herrmann. Dies konnte Pfarrer Peter Wenzel am Ende des zweiten Pfarrhaus-Gesprächs mit Pfarrer Dominik Pillmayer, dem Ehrenmützenträger der Gredonia, verkünden. Er freue sich schon jetzt auf den berühmten Gast, den Chef des Innenministeriums und bekannten Sheriff der „Fastnacht in Franken, sagte Pfarrer Wenzel, selbst Faschingsbegeisterter und Tillträger des Allersberger Faschingskomitees, der sich für diese freudige Botschaft extra einen Cowboyhut aufs Haupt gesetzt hatte. Live im Internet über die Homepage der Pfarrei Allersberg mitverfolgen kann man das Gespräch, auf das man gespannt sein darf, am Montag, 1. März, ab 19 Uhr. Wenzel freut sich, dass es ihm gelungen ist, Joachim Herrmann zu verpflichten und informiert weiter, dass vierter Gast der Pfarrhausgespräche ein begeisterter Musiker, der Hilpoltsteiner Stadtkaplan Korbinian Müller sein wird.

Josef Sturm (jstu)

Heilige Messen in der Pfarrei Allersberg

Samstag 17.30 Uhr (von November bis einschl. März 17.00 Uhr)
Sonntag 8.30 Uhr und 10.30 Uhr

Gottesdienstzeiten in der Expositur Göggelsbuch

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.00 im Wechsel mit Ebenried (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Gottesdienstzeiten in Ebenried

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.30 im Wechsel mit Göggelsbuch (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Pfarrei Allersberg

Leiter:
Pfarrer Peter Wenzel
Hinterer Markt 24
90584  Allersberg