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Allersberg (rm/cke) Gänsehaut-Feeling pur. Dieses Empfinden stellte sich bei den allermeisten Besuchern des Kirchen-konzerts des Musikvereins Markt Allersberg am vergangenen Sonntag in der Katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt  mit ihrer grandiosen Akustik ein, so ergreifend und inbrünstig wie die verschiedenen Konzertstücke vorgetragen wurden.

Die Besucher waren begeistert von der großartigen Leistung der Musikerinnen und Musiker in dem rund einstündigen Konzert und der Klangfülle in dem österlich geschmückten Gotteshaus. Musik diene immer der Erbauung des Menschen und dem Lob Gottes, wie es Pfarrer Peter Wenzel zu Beginn sagte, als er alle Besucher in der gut gefüllten Kirche willkommen hieß. Der Lohn für den Künstler sei zwar der Applaus, gestand der Pfarrer zu, aber er bat die Besucher, diesen erst zum Schluss zu spenden, um die durch die einzelnen Musikstücke entstehende Andacht nicht zu stören. Der von Pfarrer Wenzel dafür umso kräftiger angeregte ausfallende Beifall war dann selbst für ihn überraschend. Denn die Besucher erhoben sich von ihren Plätzen, um für die großartig und mit viel Leidenschaft dargebotenen Musikstücken Dirigent Steffen Schubert und seinen Musikern zu danken. Einen ungeahnten Musikgenuss, und damit einen wahren Ohrenschmaus in einer ergreifenden Atmosphäre hatte das Orchester geboten.

Schon mit der Eröffnung des Konzerts mit der feierlichen Bläserintrade von Hans Schmidt-Brunner zauberten die Musikerinnen und Musiker eine majestätische Klangfülle in die Kirche, die wohl das erste Mal die Gänsehaut den Rücken hinunter jagte. Wie ein musikalisches Abendgebet wirkte die festliche und feierliche Eröffnung der Bläser, die sich in die Enge zwischen Volksaltar und Altarraum zwängen mussten. Die Auswahl der zur Aufführung kommenden Musikstücke von Steffen Schubert war für das Kirchenkonzert außerordentlich gut getroffen worden, die den Lob Gottes für die wundervolle Atmosphäre und die wunderbare Musik nicht besser hätte sein können. Es schloss sich das Stück „Abendstimmung“ von Pavel Stanek an, in dem Diana Köstler auf dem Waldhorn die Solopassagen der wunderschönen Melodienführung übernahm und die sanfteren Klänge des Orchesters eine friedliche Abendstimmung vermittelten. „Trumpet Tune“ von Henry Parcell erwies sich als ein Paradestück für die Trompetenstimmen und auch das sehr bekannte „Halleluja“ von Leonard Cohen schmiegte sich in den Reigen der äußerst melodiösen Musikstücke bestens ein. Die sich anschließende Festmusik von Richard Wagner, die dieser als musikalische Huldigung an den sächsischen König Friedrich August II 1844 für Bläser und einen Männerchor in nur wenigen Tagen geschrieben hatte und bei dessen Uraufführung Wagner selbst im Tenor mitsang in einer Gruppe von 300 Sängern und 120 Musikern zauberte auch an diesem Tag strahlende und kraftvolle Bläserklänge in die Kirche.

Statt der Pause bei einem weltlichen Konzert zur Programmmitte kam Pfarrer Wenzel, um die Musiker etwas verschnaufen zu lassen, auf die Osterevangelien zu sprechen, in denen die Jünger nicht verstehen konnten, dass der Tote auferstanden war und Wenzel auch das Evangelium vom Fischfang anfügte, der erst reichlichen Fang auf das Geheiß Jesu nach dem erneuten Auswerfen der Netze einbrachte. So verglich er auch das Musikmachen von jungen Menschen in der Gemeinschaft als wesentlich besser wie wenn jeder für sich und allein Musik machen würde. Töne der Musik könnten Traurigkeiten vertreiben und bringen Wärme und Farben in das Leben der Menschen, sagte Wenzel, ehe er auch noch einen kleinen Witz mit anfügte.

Mit seiner feierlichen Vortragsweise fügten Dirigent Schubert und seine Musiker auch „Gabriel´s Oboe“ von Ennio Morricac in einem Arrangement von Andrew Pearce in das begeisternde Konzertprogramm ein. „Highland Cathedral“, eigentlich eine beliebte Dudelsackmelodie, 1982 von den Deutschen Ulrich Roever und Michael Kolb komponiert als eine Dudelsackhymne, begeisterte die Schotten so sehr, dass sie diese als ihre Nationalhymne sogar vorschlugen. Weltweit gehört das Stück zu den populärsten Dudelsack-Kompositionen, das der Musikverein auch schon bei anderen Konzerten aufführte, es aber auch hervorragend im Kirchenkonzert zur Geltung kam. „I will follow him“, das Thema aus „Sister Act“, im Original ein instrumentaler Popsong und „Song of Adoration“ von Roland Kernen, eine großartige Bearbeitung des Chorals „Lobe den Herren …“ für Blasmusik schlossen sich an. Das Stück „Amen“ von Pavel Stanek mit seinem andächtigen und ergreifenden Hauptthema bot einen wundervollen, ruhigen und stimmungsvollen Konzertabschluss unter ein wundervolles Kirchenkonzert, das der Musikverein nach einer größeren Pause an Kirchenkonzerten wieder einmal gegeben hat und das er trotzdem oder gerade deswegen nicht ohne zwei Zugaben beenden konnte.

Heilige Messen in der Pfarrei Allersberg

Samstag 17.30 Uhr (von November bis einschl. März 17.00 Uhr)
Sonntag 8.30 Uhr und 10.30 Uhr

Gottesdienstzeiten in der Expositur Göggelsbuch

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.00 im Wechsel mit Ebenried (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Gottesdienstzeiten in Ebenried

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.30 im Wechsel mit Göggelsbuch (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Pfarrei Allersberg

Leiter:
Pfarrer Peter Wenzel
Hinterer Markt 24
90584  Allersberg