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137. Möninger Bergfest wieder unter Corona-Bedingungen                       30.8.21

Von Josef Sturm

Allersberg / Möninger Berg (jsm 7565) Wer hätte 2020 daran gedacht, dass auch 2021 das Möninger Bergfest wieder unter Corona-Bedingungen gefeiert werden muss. Genau das aber war der Fall, es gab keine große Ankündigung, keine Prozession zum Berg und keine Bewirtung und nur mit Einhaltung der Abstands- und Hygienevorschriften konnte das Fest zum Gedenken an die Weihe der Bergkirche am 24. August 1884 gefeiert werden. Seit Jahrzehnten wirkte der Berg wie ein Magnet und Zigtausende kamen alljährlich um das Bergfest mitzufeiern und der Mutter Gottes und den 14 Nothelfern denen das Bergkirchlein geweiht ist, ihren Dank zu sagen, aber auch ihre Sorgen und Nöte vorzutragen. Corona bedingt waren es diesmal nur 400 bis 500 Gläubige die sich zum Festgottesdienst auf dem Bergplateau versammelt hatten.

Wolkenverhangen war der Möninger Berg am Sonntagfrüh, doch während es im gut 30 Kilometer entfernten Schwarzenbruck in Strömen regnete, wie ein Pilger sagte, blieb es am Berg nahezu trocken und wie durch ein Wunder zeigte sich zum Schluss des Festgottesdienstes sogar noch die Sonne und die Pilger konnten den schönen Blick vom 550 Meter hohen Berg in die weite Umgebung bis nach Nürnberg und in Richtung Hesselberg genießen. So sagte zum Beispiel die Familie Ochsenkühn aus der Pfarrei Berngau, dass sie als überzeugte Christen jedes Jahr das Bergfest besuchen. Sie sind überzeugt, dass Beten in der schwierigen Zeit hilft. Erstmals  dabei waren Daniel Matras und Aleksandra Abramowicz, gebürtige Polen die beide in München leben und bei den Franziskanern in Freystadt zu Gast waren. Sie seien große Marienverehrer, betonten sie und begeistert zeigten sie sich nicht nur vom Geschehen am Berg sondern auch von der Festpredigt Pfarrer Peter Wenzel‘s aus Allersberg. Hier hätten sie erlebt, dass Glaube mit tiefer innererFreude zu tun hat, versicherten sie.

In Konzelebration feierten mit Festprediger Pfarrer Peter Wenzel, Dekan Artur Wechsler aus Berngau, Pater Bartimäus Trabecki aus Freystadt, Pater Benno Skwara aus Berchtesgaden, Pfarrer Hans-Tilmann Golde aus Altenfurt und Pfarradministrator Ulrich Schnalzger, dem Ortspfarrer von Möning den Festgottesdienst mit vielen  Ministranten im Freien . Mitgestaltet wurde er erstmals von einer Schola des Möninger Kirchenchores unter Leitung von Richard Weißmüller und Albert Klebl an der Orgel. Große Andacht und Ruhe herrschte auf dem Berg und viel Aufmerksamkeit bekam Pfarrer Wenzel, den der Möninger Ortspfarrer Ulrich Schnalzger, ein großer Hildegard von Bingen Kenner und Praktiker, als Festprediger eingeladen hatte.

In seiner überaus beeindruckenden Predigt wie viele Bergfestbesucher bestätigten, hielt Pfarrer Wenzel fest, dass er immer wieder gerne zum Möninger Berg komme und dass dieser für unsere Region viel bedeutet, ja er zähle gewissermaßen zu den heiligen Bergen. Auf dem Berg ist man dem Herrgott ein Stück näher. Hier könne man gut zur Ruhe kommen und der Unruhe des Alltags etwas entkommen und die Weite genießen. Wunderschön ist die Kirche mit dem Patrozinium der 14 Nothelfer und der Gottesmutter Maria, um die ich sie beneide, hielt er fest. Die Verehrung der 14 Nothelfer verbreitete sich vor allem in Zeiten der Pest, des Krieges und der Raubzüge, wo Menschen verängstigt waren, ein Stück weit wie jetzt, wo große Verunsicherung besteht, wo man ständig negative Schlagzeilen über unsere Kirche hört. Passen die 14 Nothelfer eigentlich heute noch in das Jahr 2021, das Wissen schwindet immer mehr, schwindet auch das Vertrauen an unseren Gott, fragte er. Ihr Helfen ermutigt uns, das auch wir zu Helfer für Andere werden. Weniger geworden ist die Heiligenverehrung in den letzten 60 Jahren, erinnerte der Festprediger. Die Heiligen aber leben uns vor, die Tradition der Kirche zu leben. Zur Tradition gehört das, was Jesus uns gegeben hat und Tradition kommt von den letzten Worten Jesu „Vater in deine Hände lege ich meinen Geist“. Die Nothelfer haben genau das getan und ihr Leben in die Hand Gottes gegeben und so sind sie für uns ein Zeichen, dass es einen Himmel gibt, ein ewiges Leben. Jetzt liegt es an uns diese Tradition des Glaubens weiter zu geben. Der Glaube ist keine Last, er ist etwas Schönes, darum dürfen wir auf die Nothelfer und Heiligen vertrauen. Kirche hat nichts mit Fröhlichkeit zu tun, ist die Meinung vieler, aber Glaube hat ganz tief etwas mit tiefer innerer Freude zu tun. An uns liegt es, diese Fackel des Glaubens weiter zu geben, wie es einst die 14 Nothelfer getan haben. Befassen wir uns wieder mit unseren Namenspatronen, denn jeder hat einen schönen Namen, den schon vorher ein Anderer, ein Heiliger, getragen hat, rief Pfarrer Wenzel abschließend die Gläubigen auf.

Erinnert wurde beim Festgottesdienst an das 950-jährige Jubiläum Mönings und Dank sagte Pfarrer Ulrich Schnalzger dem Festprediger, mit dem zusammen er seelsorgerisch in der Pfarrei Herrieden gewirkt hat, mit „Hildegard-Geschenken“. Mit einer Andacht und dem Kreuzweg um den Burggraben endete die Feier des 137. Möninger Bergfestes am Nachmittag.

Josef Sturm (jstu)

Heilige Messen in der Pfarrei Allersberg

Samstag 17.30 Uhr (von November bis einschl. März 17.00 Uhr)
Sonntag 8.30 Uhr und 10.30 Uhr

Gottesdienstzeiten in der Expositur Göggelsbuch

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.00 im Wechsel mit Ebenried (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Gottesdienstzeiten in Ebenried

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.30 im Wechsel mit Göggelsbuch (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Pfarrei Allersberg

Leiter:
Pfarrer Peter Wenzel
Hinterer Markt 24
90584  Allersberg