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Generalreinigung für Orgel der Pfarrkirche                                     6.12.21

Von Josef Sturm

Allersberg (jsm 7565) Die Orgel in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Allersberg erfährt derzeit eine grundlegende Reinigung durch die Firma Orgelbau Benedikt Friedrich aus Oberasbach. 1994 / 95 wurde das Orgelwerk als mechanische Schleiflade mit 26 klingenden Registern von der Orgelbaufirma Ott eingerichtet. Nun aber muss sie gründlich überholt und außen und innen gereinigt werden.

Größte Präzision ist im Orgelneubau erforderlich, sagt Dominik Friedrich, der Inhaber der Oberasbacher Orgelbaufirma, der diesbezüglich große Erfahrung hat. Ein wichtiger Punkt im Betätigungsfeld des Unternehmens ist, nachdem bundesweit immer weniger Kirchen gebaut und damit keine neuen Orgeln gebraucht werden, sich mit den bestehenden Instrumenten wie nun in Allersberg zu beschäftigen und für einen guten Klang zu sorgen. Während in drei Jahrzehnten 40 neue Orgelwerke von Friedrich gebaut wurden, haben inzwischen 400 Gemeinden der Orgelbaufirma in punkto Instandsetzung und Renovierung ihrer Kirchenorgeln das Vertrauen geschenkt.

Bei einer Überprüfung der Allersberger Orgel wurde festgestellt dass sie sich in einem technisch befriedigenden Zustand befindet. Festgestellt wurde, dass die in den Windladen eingebauten Stoßfängerbälge neu beledert werden müssen. Der richtige Winddruck spielt bei der mechanischen Orgel eine wichtige Rolle. Für rund 46000 Euro erfolgt derzeit nun nach dem detaillierten und ausführlichen Angebot des Unternehmens die Säuberung und Instandsetzung.

Das Instrument verfügt über 214 Holzpfeifen und 1400 Metallpfeifen, die nur teilweise sichtbar sind. Die größte Pfeife hat einen Durchmesser von 300 Millimeter, die kleinste hat nur cirka 8 Millimeter. Der Klangkörper der größten Pfeife ist rund 2,5 Meter lang und der kleinste etwa 8 Millimeter. Inzwischen hat das Team der Orgelbaufirma mit Dominik Friedrich, Christoph Lachmann, Wolfram Wittekind und Robert Schmidt zunächst alle Windrück sowie den Stimmton und die Temperierung abgenommen. Inzwischen sind bereits alle Pfeifen ausgebaut. Sie wurden entweder vor Ort oder in Oberasbach mittels Spezialstaubsauger, Microfasertuch und Neutralseife gereinigt ebenso gereinigt wie Orgelgehäuse, Orgeldächer, Rasterwerk, Wellenbretter, Stimmgänge und Windkanäle. Alle Füllungen wurden auf festen Sitz geprüft und gegebenenfalls nachgearbeitet. Die Empore der Pfarrkirche gleicht derzeit einer Baustelle, denn das gesamte Orgelwerk sowie alle überarbeiteten Orgelteile werden dort bis zum Wiederaufbau zwischengelagert. Ein Genie-Superlift mit einer Höhe von maximal 7,5 Metern kommt bei der Beförderung der Orgelteile ins Kirchenschiff und zur Empore zum Einsatz.

Gott sei Dank können trotzdem die Gottesdienste in der Pfarrkirche stattfinden, freuen sich Pfarrer Peter Wenzel und Pfarrsekretärin Petra Schmidt-Lerzer. Auch auf die musikalische Umrahmung muss nicht verzichtet werden, denn der Orgelbauer hat für die Bauzeit eine sogenannte Truhenorgel zur Verfügung gestellt.

Die Windversorgung an der Orgel besteht aus insgesamt sechs Windbälgen, deren Lederbespannung erneuert werden muss. Verwendet wird hierfür ein festes Ia Schafsleder mit echter Clacé-Gerbung von einheimischen Tieren aus der Weißgerberei Widenmann. Geprüft und gereinigt werden die gesamte Windversorgung, das Rollventil am Hauptbalg und der Gebläsemotor. Pfeifenstöcke, Pfeifenraster, Schleifenbahnen und Windkästen gehören ebenso dazu und noch vieles mehr. Fingerspitzengefühl der vier Fachleute ist gefragt, die bei all den diffizilen und filigranen Arbeiten gehörig ins „Schwitzen“ kommen. Überaus umfangreich sind die Arbeiten zu denen selbstverständlich auch die gründliche Reinigung des gesamten Spieltisches und der Manuelklaviaturen gehört. Fleißig am Werk sind die Spezialisten, sie es beim Einbau von neuen Stahlpulpeten, dem Einkleben von Kalbslederstreifen, dem Ausgleichen der Federstärken oder dem Anschleifen der Oberflächen der Pedaltasten, die mit Osmo Hartwachs neu versiegelt werden. Rund 600 Arbeitsstunden sind veranschlagt, bis die Königin der Musikinstrumente wieder in neuem Glanz erstrahlt und das Gotteshaus mit perfektem Klang erfüllt. An Weihnachten, so hofft man, kann sie wieder zum Einsatz kommen, ehe die Restarbeiten im Januar erledigt werden. Die Organisten Rüdiger Habel, Dr. Markus Eibner, Dr. Norbert Sponsel, Daniela Haußner und als Aushilfe Lieselotte Wagenknecht-Hirth freuen sich darauf, die große Kirchenorgel wieder spielen zu dürfen. Mit dem monumentalen Deckengemälde von Alois Wünsche-Niederecker, einem der größten in der Diözese Eichstätt, bildet sie eine wahrlich schöne Kulisse in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt.                

Josef Sturm (jstu)

Heilige Messen in der Pfarrei Allersberg

Samstag 17.30 Uhr (von November bis einschl. März 17.00 Uhr)
Sonntag 8.30 Uhr und 10.30 Uhr

Gottesdienstzeiten in der Expositur Göggelsbuch

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.00 im Wechsel mit Ebenried (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Gottesdienstzeiten in Ebenried

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.30 im Wechsel mit Göggelsbuch (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Pfarrei Allersberg

Leiter:
Pfarrer Peter Wenzel
Hinterer Markt 24
90584  Allersberg