Pfarrer Peter Wenzel war im Juli mit einer kleinen Pilgergruppe, darunter auch der Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke, auf Wallfahrt nach Ars, Grand Chartreuse, La Salette und Flüeli.
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In Ars, im französischen Departement Ain, besuchten sie den berühmten Pfarrer von Ars, der in diesem kleinen Dorf 40 Jahre lang bis zu seinem Tode am 4. August 1859 segensreich gewirkt hat. Sein unverwester Leichnam ist in einem Glasschrein über dem Altar der dortigen Pfarrkirche zu sehen. Jean- Marie Vianney wuchs in einfachen Verhältnissen auf und wurde trotz vieler Schwierigkeiten zum Priester geweiht. Seine priesterliche Seelsorge zeigt sich in der Begebenheit auf seinen Fußweg nach Ars, als neu ernannter Pfarrer. Da er den Weg dorthin nicht fand, traf er einen Hirtenjungen, dieser zeigte ihm die richtige Richtung. Darauf antwortete Vianney: Du hast mir den Weg nach Ars gezeigt; ich werde Dir den Weg zum Himmel zeigen! Er war ein asketischer Priester und lebte ganz aus der Kraft der hl. Eucharistie und einer tiefen Liebe zur Kirche. Bis zu 15 Stunden täglich hörte er die hl. Beichte. Viele Menschen fanden durch ihn wieder zum Glauben. Er ist der Patron aller Pfarrer.
Sein Pfarrhaus ist mit der damaligen Einrichtung noch heute zu sehen. Pfarrer Wenzel war sehr dankbar für die Wallfahrt dorthin, denn die Hauskapelle des Allersberger Pfarrhauses hat den Kuraten von Ars als Patron.
1084 gründete der heilige Bruno mit sechs Gefährten in der Einsamkeit des Gebirge der Chartreuse bei Grenoble den Kartäuserorden, dieser gehört zu den unbekannten Lebensgemeinschaften der katholischen Kirche. Das ist jedoch nicht verwunderlich, denn er erregt keine Aufmerksankeit und vermeidet alles, was als Werbung gedeutet werden könnte. Ganz der Einsamkeit mit Gott und dem Gebet gewidmet, leben die Mönche völlig zurückgezogen von der Welt. In Deutschland gibt es nur die Kartause Marienau im Alpenvorland. Die Mönche sind alle Vegetarier. Sie stellen den in Frankreich sehr bekannten Chartreuse- Likör her, dessen geheimes Rezept immer nur 2 Brüder kennen. Er ist die Haupteinnahmequelle des Ordens. Vor gut 20 Jahren kam der Film „Die große Stille“ über die Große Kartause in die Kinos. 1984 hatte der Regisseur Philipp Gröning die Idee dazu. Er fragte im Kloster an. Der Prior gab ihm zur Antwort: Wir rufen zurück. Knapp 16 Jahre später kam der Rückruf: Sie können kommen. Die Wallfahrtsgruppe war tief beeindruckt von diesem heiligen Ort wo Zeit und Ewigkeit sich so sehr berühren.
Der Marienwallfahrtsort la Salette liegt auf fast 1800 Metern in den französischen Alpen in der Nähe von Grenoble. Dort erschien die Gottesmutter am 19. September 1846 um 3 Uhr nachmittags den Hirtenkindern Melanie und Maximin. Ihre wichtigste Botschaft war: den Sonntag heiligen und nicht arbeiten und wenigstens am Morgen und am Abend zu beten.
Die Erscheinungen werden bald kirchlich anerkannt und 1861 wird die Basilika Notre- Dame von La Salette eingeweiht. Daneben befindet sich eine Pilgerherberge, in der Menschen jedes Alters meist aus Frankreich, Schweiz, Italien und Polen dorthin pilgern. Pfarrer Wenzel war sehr dankbar für diese besonderen Tagen hoch in den Bergen.. „Der einfache, frohe und tiefe Glaube dort war so wohltuend und gab mir viel Kraft in einer Zeit, in der vor allem in der deutschsprachigen Kirche eine tiefe Unruhe herrscht", so Pfarrer Wenzel.
Nikolaus von Flüe war mit Dorothea Wyss verheiratet, sie hatten 10 Kinder. 1467 verließ er im Einverständnis mit seiner Frau, Hof und Familie und begab sich auf eine Pilgerreise. 1468 errichteten ihm seine Freunde im Ranft eine Klause mit Kapelle, nur 200 Meter unweit seiner Heimstätte. Viele Leute suchten Rat bei diesem „lebendigen Heiligen“ Durch seinen vermittelnden Einfluss rettete er die Eidgenossenschaft 1481 vor der dauernden Spaltung. Er ist der Patron der Schweiz. Sein Lebensmotto war: Friede ist allweg in Gott, denn Gott allein ist der Friede. Er gilt als der große Friedenstifter. Vor seiner Moskaureise 1955 betete Konrad Adenauer eine ganze Nacht an seinem Grab in der Kirche von Sachseln. Danach erfolgte die Freilassung der letzten Kriegsgefangenen aus Russland. Pfarrer Wenzel und die anderen Wallfahrer durften gnadenreiche und frohe katholische Glaubenstage erleben und feierten zum Abschluß eine heilige Messe im Kloster Einsiedeln mit seiner Schwarzen Madonna.
