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Allersberg (rm/cke) Zu einem offenen Bekenntnis zum christlichen Glauben geriet das neunte Pfarrhausgespräch am vergangenen Mittwochabend, als Pfarrer Peter Wenzel seinen Chef, Bischof Gregor Maria Hanke zu Gast hatte. Eine Stunde lang ließ sich Bischof Hanke geduldig auf die Fragen des Pfarrers ein, bei denen es auch um gemeinsame Leidenschaften ging. Natürlich durfte auch der 24. Februar dieses Jahres nicht als Thema fehlen.

Denn auch Bischof Hanke hatte einen Hund. Mit seinem Dackel ist der Allersberger Pfarrer immer noch viel unterwegs. Hunde und Kinderwägen seien Tür- und Herzensöffner, sagte Pfarrer Wenzel, weil sich Kontakte und Gespräche ergeben, zu denen man ansonsten oftmals nicht kommen würde. Bischof Hanke bezeichnete Allersberg zu Beginn des Pfarrhaus-Gespräches als eine Art Brückenstadt, die Anbindung an die Großstadt mit dem Regionalbahnhof auf dem Weg in die ländliche Umgebung oder auch umgekehrt. Eine Pfarrhauskultur als Ort des Austausches erschien Wenzel wichtig und er redete jedem Pfarrhaus eine Rolle des „You-houses“ in Eichstätt das Wort. Das wäre ideal, wenn jedes Pfarrhaus ein offenes Haus wäre, geriet auch der Bischof ins Schwärmen. Denn die Gastfreundschaft sei auch schon Kennzeichen der frühen Christen gewesen. Pfarrer Wenzel liebt seinen Beruf, machte er deutlich, und er würde sofort wieder Priester werden, bekannte er, sprach dann aber auch den großen Priestermangel an. Eine gewisse Schuld dafür sah Bischof Hanke auch in der öffentlichen Diskussion um verschiedene Problemstellungen, die aber in der Kirche angegangen und diskutiert werden müssten. Hanke rief aber auch zur örtlichen Unterstützung und Förderung auf für Berufene, von Jammerlappen würden sich junge Menschen nicht angezogen fühlen. Und es sei auch notwendig, so der Bischof, Menschen so anzunehmen wie sie sind.

Da kam die Sprache auch schnell auf die vielen Kirchenaustritte, die Sorge machen und schmerzlich für die Kirche sind. Der 82. Bischof als Nachfolger auf dem Stuhl des Heiligen Willibald sah dies nicht in finanzieller Hinsicht, wenngleich der Haushalt defizitär wäre und man sehen müsse, wie man mit den Aufgaben dabei zurechtkomme. Vielmehr könne man aus dem christlichen Leben und aus dem Glauben auch Kraft schöpfen, redete er einer lebendigen Gemeinschaft das Wort. Das Evangelium sei eine frohe und freudige Botschaft, aus der heraus Kraft für den Alltag gewonnen werden könne. Eine Hoffnung auf Geld für notwendige Instandsetzungen und Reparaturen bei den örtlichen Kirchen und dem Kolpinghaus hatte Pfarrer Wenzel ohnehin nicht als realistisch angesehen.

Etwas breiteren Raum nahm auch die Ökologie ein, der sich Gregor Maria Hanke schon als 54. Abt des Klosters Plankstetten verpflichtet sah, dem Grundsatz der „Ökologie des Herzens“. Denn die Ökologie habe ihren Ursprung schon im Schöpfungsgedanken. Die Menschen müssten begreifen, dass die Schöpfung eine Gabe Gottes an die Menschen gewesen sei und so müsse mit ihr auch umgegangen werden. Eine Vergiftung des Herzens führe auch zu einer Vergiftung des Menschen, stufte der Bischof einen ökologischen Umgang mit der Erde und der Schöpfung durch die Menschen ein. Auch die Psalmen enthielten einen Lobpreis an den Schöpfer, stellte er klar. Als seine Lieblingsbeschäftigung bezeichnete es Gregor Maria Hanke in der Heiligen Schrift zu lesen und als seine Vorbilder bezeichnete er die Heiligen Benedikt und Franziskus sowie Katharina von Siena. Mut machen dem Bischof die Begegnung mit Menschen, die im Glauben leben und Sorgen bereiten ihm die Oberflächlichkeit vieler Menschen. Und so sah er als seinen Wunsch für die Zukunft auch offene Herzen für und Freude an der Begegnung mit Christus

Angesprochen auf den 24. Februar dieses Jahres gestand Bischof Hanke ein, dass er nie gedacht hatte, dass Putin soweit gehen würde. „Das ist unsäglich und schrecklich und macht mir Angst und Bange“, bekannte er. Die Menschen seien von Gott zu Frieden und Respekt gegeneinander aufgerufen und alle seien Kinder Gottes durch die Taufe. „Es ist nicht zu fassen, dass Russland einem Bruderland so etwas antut“. Wenig Verständnis zeigten sowohl der Bischof als auch Pfarrer Wenzel für Patriarch Kyrill, der Putin in den kriegerischen Auseinandersetzungen auch noch unterstütze. Im Hinblick auf den Auferstandenen wünschte Bischof Gregor Marias Hanke in einem Schlusswort „Hoffnung, Mut und Freude, die er uns schenken will“.

 

Heilige Messen in der Pfarrei Allersberg

Samstag 17.30 Uhr (von November bis einschl. März 17.00 Uhr)
Sonntag 8.30 Uhr und 10.30 Uhr

Gottesdienstzeiten in der Expositur Göggelsbuch

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.00 im Wechsel mit Ebenried (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Gottesdienstzeiten in Ebenried

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.30 im Wechsel mit Göggelsbuch (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Pfarrei Allersberg

Leiter:
Pfarrer Peter Wenzel
Hinterer Markt 24
90584  Allersberg