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Primizfeier bis spät in die Nacht

Allersberg - In der Regel werden in Deutschland, vor allem aber in Bayern die Primizfeiern, also die erste Messfeier eines Neupriesters im Freien abgehalten

Noch immer gilt auch das Sprichwort, dass man um den Primizsegen zu erhalten, eine Schuhsohle durchlaufen muss. Immer kamen und kommen 1000 bis 4000 Gläubige aus Nah und Fern zu den Primizfeiern, mehr auf dem Land als in den Großstädten. In Polen gibt es das nicht, berichtet der Neupriester Pater Fidelis Dudek, der am 20. Juni in Kattowitz die Priesterweihe erhielt. Hier wird grundsätzlich in der Heimatkirche gefeiert und nicht "Open Air", sagt er. 

So galt es für ihn, am vergangenen Sonntag, also nach seiner großen Primizfeier, gleich sieben Gottesdienste abzuhalten mit Ansprachen und der Erteilung des Primizsegens an die Gläubigen.  Eine Primizfeier endet bei uns in Bayern mit dem Nachmittagskaffee und vielleicht noch mit einem Abendessen. In Polen, wo Pater Fidelis zu Hause ist, ist das anders. Hier begann seine erste Messfeier erst um zwölf Uhr mittags und endete gegen zwei Uhr. Danach feierte er mit seinen engsten Verwandten und Bekannten in einem Gasthof bei Kaffee und Kuchen, dann gab es ein erstes Abendessen warm und kalt, es folgte ein zweites Abendessen und es spielte eine Drei-Mann-Band. So dauerte die Primizfeier mit Tanz schließlich bis 2.30 Uhr in der Nacht. "Die wunderschöne Feier mit Eltern, Geschwistern, Verwandten und Bekannten wird mir unvergesslich bleiben", sagt Pater Fidelis.

Seinen ersten Primizgottesdienst feierte Pater Fidelis in Konzelebration mit 18 Priestern in der Kirche der Pfarrei zum "Unbefleckten Herzen Mariens" in Zabrze (früher Hindenburg). Er wurde herzlich von Pfarrer Pater Emanuel Ligocki begrüßt und willkommen geheißen. Mit dabei war der stellvertretende Stadtpräsident der 180000 Menschen großen Stadt in Schlesien, Jan Pawluck, und als Primizprediger fungierte Pater Flawiusz Szynal. 

In der Kirche gefeiert wurde unter strengen Sicherheitsauflagen mit Mund- und Nasenschutz und unter Einhaltung der Abstandsregeln. Die Einschränkungen der weltweiten Corona-Pandemie bestimmten auch die Priesterweihe und die Primizfeier und so musste der Neupriester auch seine ursprünglichen Planungen und Vorbereitungen für seinen großen Tag in der Heimat kurzfristig ändern. Pater Fidelis aber war heilfroh, dass es letztendlich doch bis zum Termin der Priesterweihe am 20. Juni so viele Lockerungen gab, dass die Grenze nach Polen wieder offen war, so dass er von Deutschland in seine Heimat reisen konnte und dass dort auch die Priesterweihe stattfinden durfte. 

Für seine Primizfeier in seiner Pfarrei mit 8000 Katholiken wurde er im Kirchenzug von seinem Elternhaus mit Blaskapelle sowie Vereinen und der Abordnung der deutschen Studentenverbindung Rupertia aus Regensburg, der Fidelis seit seinem Studium in Deutschland angehört, abgeholt. Eng bemessen war seine Zeit in der Heimat, wo es galt, Messfeiern in vielen Orten abzuhalten und unzähligen Gläubigen seinen Primizsegen zu erteilen. Auch im weltweit bekannten Marienwallfahrtsort Tschenstochau feierte Pater Fidelis zusammen mit fünf weiteren Neupriestern einen großen Gottesdienst mit Erteilung des Primizsegens an die vielen Teilnehmer. 

Pater Fidelis freute sich über die vielen, vielen Begegnungen daheim bis zu seiner Abreise nach Deutschland. Bereits an diesem Samstag um 17.30 Uhr im Kaplansgarten und am Sonntag, 5. Juli, um 8.30 Uhr und 10.30 Uhr in der Pfarrkirche Heilige Messen feiern und den Gläubigen den Primizsegen erteilten wird. Am Sonntag, 12. Juli, findet dann in Göggelsbuch mit ihm ein Open-Air-Gottesdienst statt und in Freystadt, wo der Neupriester im Franziskanerkloster weiter wohnen wird, findet seine Nachprimiz am 19. Juli statt. Pater Fidelis war es wichtig, alle seine Eltern undGeschwister und seine Freunde in der Heimat zu treffen, nun freut er sich aber auch wieder auf Deutschland und seine neuen Aufgaben als Kaplan in Allersberg.

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Quelle- URL: https://www.donaukurier.de/lokales/hilpoltstein/Primizfeier-bis-spaet-in-die-Nacht;art596.4619350

Text: Josef Sturm    Bild: privat

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Heilige Messen in der Pfarrei Allersberg

Samstag 17.30 Uhr (von November bis einschl. März 17.00 Uhr)
Sonntag 8.30 Uhr und 10.30 Uhr

Gottesdienstzeiten in der Expositur Göggelsbuch

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.00 im Wechsel mit Ebenried (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Gottesdienstzeiten in Ebenried

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.30 im Wechsel mit Göggelsbuch (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Pfarrei Allersberg

Leiter:
Pfarrer Peter Wenzel
Hinterer Markt 24
90584  Allersberg