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Allersberg / Trautmannshofen (jsm 7565) Trotz Corona-Pandemie konnte die Fußwallfahrt der Allersberger nach Trautmannshofen stattfinden. Zum 355. Mal waren damit die Gläubigen betend und singend unterwegs, um das von den Vorfahren 1666 abgelegte Gelübde zu erfüllen und die Tradition ohne Unterbrechung fortführen. Corona-bedingt nicht so wie sonst üblich über zwei Tage, 70 Kilometer hin und zurück, sondern nur die rund 38 Kilometer Wegstrecke in den Marienwallfahrtsort Trautmannshofen pilgerten die 112 Frauen, Männer, Jugendlichen und Kinder. Es waren sogar einige mehr wie im Vorjahr, wo 105 Teilnehmer gezählt wurden und es nahmen 16 Pilger zum ersten Mal an der Fußwallfahrt teil, freuten sich Pfarrer Peter Wenzel, der zum dritten Mal selbst mitpilgerte, und Wallfahrtsleiter Kaplan Korbinian Müller.

Im Fokus der Wallfahrt stand das Ziel, die Trautmannshofener Kirche „Maria Namen“ mit dem Gnadenbild der „Unversehrten Muttergottes“. Es war eine harmonische Wallfahrt mit tiefer Gebetsatmosphäre, etwas sehr schönes, bei sonnigem Wetter, bei der sich alle an die Corona-Auflagen gehalten haben, sagt Pfarrer Peter Wenzel, dem vor allem die geistige Dichte gefiel. Zum dritten Mal fand die Wallfahrt unter Leitung von Kaplan Korbinian Müller aus Hilpoltstein statt, der zuvor als Diakon in Allersberg war. Wie in den Vorjahren gelang ihm wieder mit einer guten Mischung aus Gebet, Gesang, Impulsen, Texten und Intensionen aus dem Alltag sowie mit Schweigen den Ablauf der Wallfahrt zu gestalten. Auch das Gespräch miteinander auf dem Weg in freier Natur durfte nicht fehlen. Müller traf wieder, wie man so schön sagt, genau den Punkt.

Nicht wie sonst in Vierer- sondern wegen Corona-Sicherheit nur in Zweier-Reihen und mit Abstand ging es durch die herbstliche Natur. Es wurde erinnert an die Entstehung der Wallfahrt und das Versprechen der Vorfahren zur Zeit als in Allersberg die Pest wütete und auch die Sebastians-Bruderschaft gegründet wurde und daran, dass die Corona-Pandemie neue Impulse in Gebet und Gesang gegeben hat.

Mit dem Bus ging es zunächst zum Maria Hilfsberg in Neumakrt, von wo aus um 6.30 Uhr die Fußwallfahrt begann, die über Oberbuchfeld und Lengenfeld zunächst zum Herz-Jesu-Berg bei Velburg und zum „Maria, Heil der Kranken“ am Habsberg führte, ehe schließlich der Zielort Trautmannshofen angesteuert wurde. Wallfahrtsleiter Korbinian Müller war begeistert von der Disziplin und der Freude aller darüber, dass die Wallfahrt in verkürzter Form durchgeführt werden konnte. Fantastisch war, wie beim Abstieg vom Habsberg alle voll Freude in das spontane Anstimmen des Liedes „Laudato si, o mio signore (Auf geht's Gemeinde, die Hände in den Himmel)“ einstimmten und inbrünstig mitsangen, sagte Müller, um nur ein Beispiel des Zusammenhalts und Miteinanders zu nennen. Bestens bewährt hat sich auch diesmal der „Fahrrad-Lautsprecher“. Mit vielen Eindrücken traf die Pilgerschar um 18.30 Uhr in Trautmannshofen ein, wo sie vom Ortspfarrer und stellvertretenden Dekan Gerhard Ehrl im ältesten Marienwallfahrtsort der Oberpfalz willkommen geheißen wurden. Kirchweih wird anlässlich des Festes Maria Namen in Trautmannshofen an diesem Wochenende gefeiert. Corona-bedingt diesmal nur im kleinen Rahmen und nicht wie sonst mit einem riesengroßen Markt. So waren im Ort heuer nur die Allersberger Pilger da, wo sich sonst Tausende zur Kirchweihfeier zusammenfinden.

Nach dem Empfang feierten Pfarrer Wenzel, Kaplan Müller und Pfarrer Ehrl die Festmesse beim Gnadenaltar der „Unversehrten Mutter Gottes“ mit den Wallfahrern und deren Angehörigen unter Einhaltung des Hygienekonzeptes. Um für alle Platz zu schaffen, hatte der Pfarrgemeinderat extra Sitzplätze im Außenbereich geschaffen. Pfarrer Wenzel ging in seiner Predigt auf den Satz des Tagesgebetes „Der Name der seligen Jungfrau Maria ist für uns ein Grund der Hoffnung.“ In Maria strahlt Hoffnung auf für die Welt. Wie oft nennen wir den Namen Maria in den Gebeten. Er hat über 60 Bedeutungen, eine der schönsten ist „Stella Maris – Stern des Meeres“, der früher für die Seeleute große Bedeutung hatte. Wir singen heute das Lied „Meerstern wird dich grüßen, o, Maria hilf“. Viele Menschen heute sind so hoffnungslos und so resigniert, daher liegt es an uns, diese Hoffnung auch weiter zu geben, gerade jetzt in der Pandemie, betonte er. Die Wallfahrer gehen ja stellvertretend in all den Jahrhunderten für die Menschen in Allersberg, auch in schwierigen Zeiten, ja sogar im Zweiten Weltkrieg, zur Gottesmutter nach Trautmannshofen. Dass es trotz Corona heuer mehr waren die mitgepilgert sind und vor allem mehr junge Frauen, Männer und Jugendliche die zum ersten Mal dabei waren, das ist besonders schön und hat mich sehr gefreut, sagte Pfarrer Wenzel.

Josef Sturm (jstu)

Heilige Messen in der Pfarrei Allersberg

Samstag 17.30 Uhr (von November bis einschl. März 17.00 Uhr)
Sonntag 8.30 Uhr und 10.30 Uhr

Gottesdienstzeiten in der Expositur Göggelsbuch

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.00 im Wechsel mit Ebenried (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Gottesdienstzeiten in Ebenried

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.30 im Wechsel mit Göggelsbuch (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Pfarrei Allersberg

Leiter:
Pfarrer Peter Wenzel
Hinterer Markt 24
90584  Allersberg