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Allersberg (jsm 7565) Wie nahezu alles in unserem Land standen auch die Gottesdienste am Heiligen Abend und an den Weihnachtsfeiertagen im Zeichen der Corona-Pandemie. Begonnen wurden die kirchlichen Festlichkeiten am Heiligen Abend in Allersberg mit der Krippenfeier für Kinder mit Abgabe der Opferkästchen in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Es folgten Gottesdienste in Allersberg, Göggelsbuch und Ebenried und um 19 Uhr die Christmette, die live übertragen wurde. Nicht stattfinden konnte die für 22 Uhr geplante Christmette wegen der staatlich verordneten Ausgangssperre.

Live im Internet, via Facebook und Youtube mitgefeiert werden konnten jeweils Gottesdienste am Christtag, 25. Dezember, am zweiten Weihnachtsfeiertag und am gestrigen Sonntag, dem Fest der Heiligen Familie, jeweils mit verbesserter Technik und Kameraführung durch Jonah, Noah und Eva. Corona bedingt konnte keine Kindersegnung stattfinden, es wurde aber der Johanneswein gesegnet. Wie auch bei den zehn weiteren Messfeiern in den drei Orten, war auch bei Teilnahme an den Live-Gottesdiensten  eine Anmeldung notwendig, nachdem nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern in den Kirchen zugelassen war. Viele Gläubige nutzten diese Möglichkeit, doch noch viel mehr, feierten an den Bildschirmen zuhause die Eucharistie mit. Daher setzen wir weiter auf diese Möglichkeit, sagt Pfarrer Peter Wenzel, der mit Vikar Thomas Attensberger, Kaplan Pater Fidelis und dem Ruhestandsgeistlichen Alfred Hausner über Weihnachten im Einsatz war.

Damit die Gottesdienste, die ja ohne Gesang der Gläubigen stattfinden müssen, etwas feierlicher gestaltet werden konnten, begleitete den Orgelspieler eine Instrumentalgruppe. Gesanglich bereicherte eine Schola vom Chor Cantico das Geschehen. Für eine besondere Überraschung sorgte am zweiten Feiertag der Musikverein Allersberg, der vor der 10.30-Uhr-Messe mit einer musikalischen Andacht vor der Pfarrkirche aufwartete. Nicht so viele Familien wie möglich gewesen wären, kamen zum Krippenspiel der Kinder, das von Gemeindereferentin Agnes Strobel geleitet wurde. Nicht wie gewohnt mit Kindern wurde die Herbergssuche von Maria und Josef und das Geschehen um die Geburt des Jesuskindes im Stall von Bethlehem dargestellt, sondern mit lebensgroßen Holzfiguren, die Mesner Bastian Pogats kreiert hat. Es ist ein großes Hobby des Mesners, naturgetreu die verschiedensten Personen, Promis, Schauspieler und Märchenfiguren zu fertigen. Groß ist bereits die Anzahl der Figuren, die er auf Facebook zeigt in seinem Fundus. Sieben Figuren – Maria und Josef, Engel, Wirtin, Gänsemagd, Hirte, Kaiser – kamen nun zum Einsatz als Ersatz für das sonst übliche Lebende Krippenspiel auf der provisorisch gestalteten Bühne vor dem Volksaltar der Allersberger Pfarrkirche. Ergreifend war das Spiel, das begann mit dem Aufruf des Kaisers und reichte bis zur Geburt des Jesuskindes im Stall zu Bethlehem. Musikalisch umrahmt wurden die von Agnes Strobel vorgetragenen Texte und das Geschehen von Rüdiger Habel an der Orgel und seiner Tochter Sophia mit der Geige. Im Wechsel gebetet wurde „Ich steh an deiner Krippe hier…“, gemeinsam das „Vater Unser“ gesprochen und in den Fürbitten um Einkehr von Gottes Segen, Freude, Liebe, Nähe, Kraft und Trost gebetet. In den Korb vor der Krippe konnten die Kinder ihr Opferkästchen legen und schließlich noch genauestens die Krippe am Seitenaltar betrachten.

Weihnachten 2020 war ein besonderes Fest, weil der Kommerz zurückgesetzt war und man sich auf das Wesentliche besinnen konnte. Es war ein echtes, tiefes, ehrliches Weihnachten, waren sich die Gottesdienstbesucher mit den Geistlichen einig. Wir haben Weihnachten zur Idylle gemacht. Aber Weihnachten war nie eine Idylle, denn Jesus kam in die Welt, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Er wurde in einem Stall geboren, weil in der Herberge kein Platz für ihn war. Die Geburt Jesus ist ein Zeichen der Gegenwart Gottes, der der Welt Hoffnung, Zuversicht und Kraft gibt, gerade jetzt im Zeichen der Pandemie, hielt Pfarrer Wenzel fest. Es war ein ehrliches Weihnachten, weil es nicht um Äußerlichkeiten ging, sondern um den Kern der Botschaft: Christus das Licht der Welt ist erschienen in der Dunkelheit. Wir sind jetzt in einer Zeit, einer Zeit, die nach dem Zweiten Weltkrieg sicherlich  noch keiner von den heute Lebenden erlebt hat und gerade in dieser Zeit braucht man den Trost der Kirche, den Trost des Glaubens, den Trost des Mensch gewordenen Gottessohnes in der Krippe. Digital ersetzt nicht ansatzweise die Gottesdienste, das gemeinsame Zusammensein in der Kirche, aber es ist ein Mittel zur Möglichkeit der Kontaktaufnahme und so werden wir weiterhin Live-Botschaften schicken. Die vielen Tausenden von Zugriffen innerhalb von einer Woche sind etwas Wunderbares, betonte Pfarrer Wenzel. Abschließend hielt er fest: Es war für mich das intensivste und ehrlichste Weihnachten mit der dichtesten Atmosphäre nach 22 Jahren priesterlichen Wirkens, denn die Äußerlichkeiten sind heuer äußerlich geblieben.           

Auf den ersten Märtyrer der Kirche, den Heiligen Stephanus ging Vikar Attensberger in seiner Predigt am zweiten Weihnachtstag ein. Er hielt weiter fest, dass die Kirche der Zukunft eine Bekennerkirche sein wird. In Zukunft wird nur der ein Christ sein, der begeistert ist für diese Sache, der sich wahrhaft einsetzt für Jesus Christus. Daher ist es wichtig, dass wir für unseren Herrn ein Zeugnis abgeben.                          Josef Sturm (jstu)

 

 

Heilige Messen in der Pfarrei Allersberg

Samstag 17.30 Uhr (von November bis einschl. März 17.00 Uhr)
Sonntag 8.30 Uhr und 10.30 Uhr

Gottesdienstzeiten in der Expositur Göggelsbuch

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.00 im Wechsel mit Ebenried (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Gottesdienstzeiten in Ebenried

Samstag 19.00 oder Sonntag 9.30 im Wechsel mit Göggelsbuch (von November bis einschl. März 18.30 Uhr)

Pfarrei Allersberg

Leiter:
Pfarrer Peter Wenzel
Hinterer Markt 24
90584  Allersberg