Sebastians-Bruderschaftsfest Allersberg                                         21.9.19

Von Josef Sturm

Allersberg (jsm 7565) Das Sebastians-Bruderschaftsfest, das mit zu den Höhepunkten im Kirchenjahr der katholischen Pfarrei zählt, wurde am Sonntag in Allersberg groß gefeiert. Bei den Gottesdiensten, der Andacht mit Festprediger Diakon Sebastian Braun und Prozession zur Sebastianskirche im Friedhof wurde an den Martyrer und sein beispielhaftes Eintreten für seinen Glauben an Christus erinnert.

Lediglich drei Mitglieder haben sich diesmal in die Sebastiansbruder- und schwesternschaft neu aufnehmen lassen und so wird vom Bruderschaftsrat  in Zusammenarbeit mit dem Pfarramt und den Geistlichen überlegt, welche Möglichkeit es gibt, um dem Desinteresse entgegen zu steuern. Gedacht ist etwa an einen persönlichen Brief an die Eltern. Vor allem Kinder der vierten Klasse, aber auch Erwachsene sollten sich angesprochen fühlen und der Bruderschaft anschließen, damit der Zusammenschluss, der während der Pestzeit im Jahre 1333 ins Leben gerufen wurde, auch weiterhin Bestand hat. Seit dieser Zeit wird in Allersberg die langjährige Tradition fortgeführt und hochgehalten. Der großartige Heilige, der wegen seines Glaubens den Märtyrertod starb, begleitet uns auch heute noch. Seine Standhaftigkeit ist uns Vorbild und Beispiel auch in der Zeit heute, in der uns Christen der Wind immer rauer ins Gesicht bläst und der Werteverfall insgesamt groß ist. Bekennen wir uns wie Sebastian zu Christus, machen wir dafür auch mal den Mund auf, forderte Pfarrvikar Michael Radtke nach dem Festgottesdienst bei der 10.30 Uhr-Messe alle auf, bei dem er den Gläubigen auch den Einzelsegen mit der Reliquie des Heiligen spendete.

Am Nachmittag des Festtages stand zunächst der gesungene Rosenkranz im Mittelpunkt, den es andernorts nicht gibt. Bei der Andacht mit Pfarrer Peter Wenzel, Pfarrvikar Michael Radtke, Diakon Korbinian Müller und Festprediger Diakon Sebastian Braun sowie den Bruderschaftsräten in ihren schwarzen Umhängen und bemäntelten Stäben wurden in die Gemeinschaft der Sebastiansbruderschaft feierlich aufgenommen von Präfekt Philipp Scherer, Sekretär Michael Eibner und Pfarrer Wenzel die Neumitglieder Josefina Wenzel, Vinzens Heinloth und Korbinian Müller. Gemeinsam wurde das Sebastianslied gesungen und das Angelobungsgebet gesprochen.

Liebe, Freundschaft, Barmherzigkeit und Vergebung ist die Lehre Jesu Christi, hielt Diakon Braun aus Nürnberg-Eibach zu Beginn seiner Festpredigt fest. Dass der persönliche Glaube selten einfach und ohne Kampf ist, diese Situation beschreibt auch die Tageslesung nach Paulus, der den Märtyrern zuruft, legt die Rüstung Gottes an, damit ihr den Kampf bestehen könnt. Sebastian hat die Rüstung in vielen Schlachten beschützt, im letzten Kampf hat er diese nicht gebraucht. Wie Jesus stand er nackt seinen Gegnern gegenüber, weil Glaube nicht durch Waffen sondern nur aus Überzeugung weiter gegeben werden kann. Auch heute gibt es Märtyrer, erinnerte Braun an das beeindruckende Beispiel der 21 koptischen Christen die im Februar 2015 ermordet wurden und noch als Sterbende Christus im Mund hatten. Der Glaube fordert von uns immer wieder Überwindung, für christliche Überzeugungen einzutreten. Wir müssen die Bereitschaft haben, das Evangelium zu verkünden, mit Wahrheit zu siegen, denn der Glaube ist uns geschenkt worden, damit wir ihn weiter tragen, ihn verkünden und Zeugnis durch unser Leben für Christus geben. Aber wir wissen, dass wir Christen zu den Siegern gehören und an Christi Sieg teilhaben werden, hielt Diakon Braun abschließend fest, ehe in einer Prozession zur Sebastianskirche im Friedhof gezogen wurde, wo die Feier mit dem gemeinsam gesprochenen Ablassgebet und dem feierlichen Schlusssegen beendet wurde. (jstu)